Bei den Kleinlückerwasen

1985 wurde dieses Flurstück von der Gemeinde angepachtet. Es liegt nördlich des Ortsteiles Griedelbach am Sportplatz.

2001 war dieses Gebiet Teil des Geländes, das anlässlich des 3. GEO-Tages der Artenvielfalt untersucht wurde.

 

 

Es handelt sich dabei um den Rest einer ehemaligen Streuobstwiese mit einer mageren, blütenreichen Wiesengesellschaft als Unterwuchs.

Interessant ist das von einer lückigen Hecke eingefasste Gelände vor allem für Kleintiere, Insekten, Spinnen und deshalb auch für Vögel. Wir hoffen, dass die gegenwärtige Ausbreitungstendenz des Steinkauzes auch dieses Gebiet erfasst.

 

Folgende Arbeiten sind erforderlich:

- regelmäßiges Mähen und Entfernung des Mähgutes

- Herausnahme von wildem Gehölzaufwuchs (außer in der Hecke).

- Neuanpflanzung von Obsthochstämmen

- Beweidung (möglichst)

- Zurückdrängung der Hecke, insbesondere Schwarzdorn, aus dem Innenbereich.

 

Am 13. 10. 2001 wurde ein Arbeitseinsatz mit einer erfreulichen Beteiligung durchgefüht.

Hauptziel war es, die in die Wiesenfläche hineinwuchernde Schlehe zurückzudrängen.

Das ist uns mit Hilfe eines von der Waldsolmser Firma WaLa für diesen Einsatz gesponserten Freischneiders auch gelungen, wie die Fotos beweisen.

Was ist Streuobst?

Streuobstanbau bedeutet heute Hochstamm-Obstbau ohne Verwendung synthetischer Behandlungsmittel wie Pestiziden oder Mineraldünger. Ein Obstbaum ist dann ein Hochstamm, wenn die ersten Äste frühestens ab 1,80 Meter Höhe anfangen.

Charakteristisch am Streuobstanbau ist auch die Vielfalt der Obstarten und die noch viel größere Vielfalt lokaler Obstsorten, mindestens 3000 alleine in Deutschland. Streuobstwiesen bieten über 5000 Tierarten eine Heimat. Der Streuobstanbau ist in jeder Hinsicht das Gegenteil des Plantagen-Obstbaus mit seinen Niederstämmen, Monokulturen, hohem Mitteleinsatz im Pflanzenschutz und geringer biologischer Vielfalt.

Mit der Nutzung des Wiesenmahdgutes zur Stalleinstreu - wie bei sauren Streuwiesen - hat die Bezeichnung "Streu"obstwiese übrigens nichts zu tun. Der Begriff bezieht sich auf die lockere, zerstreute Stellung der Obstbäume im Gegensatz zur Obstplantage in engem Reih und Glied.